Das Freibergsdorfer Hammerwerk

Der über 400 Jahre alte Freibergsdorfer Hammer ist ein technisches Denkmal und ein echtes Kleinod der Technikgeschichte. Eng verbunden mit der Tradition des Bergbaus und Hüttenwesens im Freiberger Revier, ist hier ein noch vollständig erhaltenes und funktionierendes Hammerwerk in all seiner Pracht zu bestaunen. 

 

Die Besucher kommen ins Staunen, wenn das Wasserrad mit der gebändigten Kraft des Wasser aus dem etwas oberhalb gelegenen Hammerteich die 9,5 m lange achtkantige Hammerwelle aus Eichenholz mittels eiserner "Daumen" die drei gewaltigen Schwanzhämmer in Bewegung setzt. Unter Volllast sind bei den 100 kg bis 250kg schweren Hämmern bis zu 60 Hammerschläge pro Minute möglich.

 


Geschichte

Um 1600 wird der Freibergsdorfer Hammer vom Rittergutsbesitzer Ernst Schönlebe erbaut und im Jahre 1607 erstmalig erwähnt: dem Zainhammer wird Aufschlagwasser zugesprochen und es treten Hammerschmiede als Pächter auf. Der Freibergsdorfer Hammer dient zur Herstellung von Eisenerzeugnissen und Werkzeugen für den Freiberger Bergbau und zahlreiche Gewerke, die sich mit dem Berggeschrey in und um Freiberg angesiedelt haben. 

 

1753 verkauft der damalige Rittergutsbesitzer Leopold Alexander Graf von Wartensleben den Hammer an Gottfried Ulbricht, einen Hammer- und Zeugschmied aus Leubsdorf, für 50 Gulden. Der jährliche Erbzins beträgt 16 Taler.

 

1764 übernimmt Christian Gottlob Goldhahn aus Waschleite bei Grünhain den Hammer für 195 Taler.

 

1771 - 1806 werden als Besitzer Johannes, Vater und Sohn, aus Marienberg vermerkt.

 

1828 - 1878 sind Carl Friedrich Lehnert, Vater und Sohn, aus Rübenau die neuen Besitzer.

 

Um 1900 konnte der Enkel, Carl Julius Lehnert, mit den großen Hammerwerken nicht mehr konkurrieren und musste den Eisenhammer aufgeben. 

 

1903 erwarb das Hospital St. Johannis in Freiberg den Eisenhammer für 30.000 Mark und verpachtet ihn an den Kupferschmied Otto Löffler, der ihn bis 1954 vorwiegend als Kupferhammer betrieb.

 

1954 - 1974 arbeitet als letzter Pächter der Schmiedemeister Schönherr aus Tuttendorf im Hammer.

1974 wird jedoch nach 367 Jahren der Schmiedebetrieb endgültig eingestellt.

 

Bis 1979 wurde ein Teil der Hammergebäude vom VEB Gebäudewirtschaft Freibergfür andere Zwecke noch genutzt, aber die Gebäudesubstanz des Hammergebäudes, der Radstube und des Wohnhauses war katastrophal und bedurfte einer dringenden Sanierung. Dank des großen Engagements vieler Freiberger Bürger, Betriebe und Einrichtungen konnte die gesamte Anlage nach denkmalpflegerischen Gesichtspunkten saniert werden.

 

Von 1979 bis 1989 erfolgt die Rekonstruktion des Freibergsdorfer Hammers und der dazugehörigen Anlagen und Gebäude durch Freiwillige, aus denen 1991 der Freibergsdorfer Hammerverein e.V. hervorgeht, der 2016 sein 25jähriges Jubiläum feierte.

Im Mai 1988 war der Hammer als technisches Denkmal in seiner vollen früheren Funktionstüchtigkeit wieder hergestellt.

 

Mehr Informationen zum Freibergsdorfer Hammerverein sind in der Jubiläumsbroschüre zu finden. 

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