Silberschmieden 2018

2018 feiert die Stadt Freiberg den ersten Silberfund im Jahre 1168 und die urkundliche Ersterwähnung des Ortsnamens Freibergs 1218. Den Auftakt des Festjahres "Silberrausch 2018" war das Silberschmieden auf dem Freibergsdorfer Hammer. Zum traditionellen Neujahrsschmieden am 1. Januar wurde nicht nur Eisen, sondern erstmalig auch Silber im Hammer geschmiedet.

Friedrich Schade, Vorsitzender des Freibergsdorfer Hammervereins, zum Silberschmieden 2018:


Der Freibergsdorfer Hammer läutete das Jubiläumsjahr  "Freiberg im Silberrausch" ein: Am 01.01.2018 begann das Jahr 2018 im Freibergsdorfer Hammer mit dem Neujahrsschmieden. Im Angesicht der Bedeutung des Jahres 2018 für Freiberg war es eine besondere Veranstaltung.

Wir Freiberger begehen wieder einmal ein Jubiläumsjahr, diesmal basierend auf dem sagenhaft überlieferten Ursprung der Besiedlung des Freiberger Raumes und geprägt durch das Metall Silber. Der erste Silberfund hat nachweisbar einen Rausch – einen Silberrausch und eine daraus folgende unglaubliche Entwicklung der Region ausgelöst. Deshalb ist es nachvollziehbar, dass wir Freiberger diesem Rausch im 850sten Jahr des auslösenden Ereignisses erneut erliegen möchten.

Leider stehen wir heute nicht mehr auf den Silberadern des Freiberger Gebirges, sondern auf mehr oder weniger taubem Gestein und den Löchern, die uns das Bergbaugeschehen hinterlassen hat. Auch der Reichtum, erwachsen aus ca. 5000 Tonnen zu Tage geförderten Silbers, ist Geschichte. Die Grundlage aber für diesen heute oft nachgetrauert. Reichtum ist nach wie vor vorhanden. Es waren damals und es sind heute arbeitende Menschen, die gesellschaftliche Reichtümer schaffen. Und wenn ich mir heute, ca. 28 Jahre nach der Wiedervereinigung, Freiberg anschaue und Vergleiche zur Vorzeit ziehe, dann habe ich kein Problem damit, erneut von einem Rausch mit seinen positiven Folgen zu sprechen.Deshalb ist es nach meinem Verständnis vollkommen angemessen, dem Jahr 2018 das Attribut des „Silberrausches“ zu geben mit dem Ziel, das Bewusstsein der Freiberger Bürger sowohl auf die Leistungen der Vergangenheit, als auch auf die der Gegenwart zu lenken. Beide sind Grund genug, Stolz und Selbstbewußtsein in uns Bürgern zu erzeugen. Wenn wir sowohl den berechtigten Stolz der Freiberger Bürgerschaft auf diese, unsere Stadt und unsere durch den Silberbergbau geprägte Geschichte , als auch unser Selbstbewußtsein, begründet durch unsere Leistungsfähigkeit und Leistungbereitschaft, wenn wir beides gezielt nach außen tragen, dann werden wir unserem erklärten Anspruch gerecht, als "die Silberstadt" Deutschlands wahrgenommen und für noch mehr Menschen, Institutionen oder Unternehmen interessant zu werden, auch über das Jubiläumsjahr hinaus. Weil uns dabei Taten wesentlich nachhaltiger helfen als nur Worte, haben wir als Hammerverein mit einem Silber-Schmieden im über 400 Jahre alten Freibergsdorfer Hammer an unsere silberne Vergangenheit, besonders aber an die Tatkraft Freiberger Bürger erinnert und gleichermaßen appelliert. Hier im Hammer ist Silber nach meiner Kenntnis nie geschmiedet worden, wiewohl Silber aber schon immer geschmiedet wurde. Deshalb ist es durchaus vertretbar, wenn wir angesichts unseres Jubiläums diesen Werkstoff unter unsere Wasserrad getriebenen Hämmer genommen und damit die bisher verarbeitete Werkstoffpalette – im Wesentlichen Eisen und Kupfer – im wahrsten Sinne bereichert haben.

Das diesjährige traditionelle Neujahrsschmieden hat durch die Teilnahme einer Abordnung der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft, das Läuten der Billiger-Glocke durch den Oberbürgermeister Sven Krüger, die Übergabe eines „Silberberges“ durch Herrn Prof. Kretzschmar an den OB und die begleitenden Worte zum Jubiläumsjahr vom OB, von Knut Neumann und von Prof. Kretzschmar, sowie den Beitrag von Uwe Nitzschke zum Silberschmieden einen würdigen und festlichen Rahmen erhalten. Für die zahlreichen Besucher dürfte das Ausschmieden eines ca. 20 Kilogramm schweren Silberbolzens unter dem großen Hammer des Freibergsdorfer Hammerwerkes wohl ein einmaliges Erlebnis bleiben.

 

Die Mitglieder des Hammervereins wünschen sich, dass dieses Neujahrsschmieden ein guter Einstieg in ein erlebnisreiches, wie auch erfolgreiches Jahr 2018 für Freiberg und seine Bürger war. Ohne die Hilfe und Unterstützung durch die SAXONIA Edelmetall GmbH, das Institut für Metallformung der TU Bergakademie Freiberg, die Firma CEP, den Eigenbetrieb GFM der Stadt Freiberg, die

Freiberger Brauhaus GmbH u. a. hätte diese Veranstaltung in dieser Form nicht durchgeführt werden können. 

Dafür unser ganz herzlicher Dank.

 

Glückauf!

 

Friedrich Schade

-Vorsitzender Freibergsdorfer Hammerverein

Fotos: Eckhardt Mildner

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